Die Anzahl der Ladendiebstähle in Deutschland ist im
Vergleich zum Vorjahr drastisch um mehr als 23 Prozent auf über 426.000 Fälle
gestiegen, wie aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht.
Angesichts dieses starken Anstiegs fordert der Handelsverband Deutschland (HDE)
eine konsequentere strafrechtliche Verfolgung von Ladendiebstählen und weist
auf eine hohe Dunkelziffer hin.
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, betont, dass Ladendiebstahl keine Bagatelle sei und ein funktionierender Rechtsstaat entschieden darauf reagieren müsse, um Abschreckung zu gewährleisten. Die Verluste für Handelsunternehmen belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr, daher sei es dringend erforderlich, den Schutz des Eigentums wirksam und dauerhaft durchzusetzen.
Die Dunkelziffer beim Ladendiebstahl wird vom HDE auf über 90 Prozent geschätzt, da viele Fälle nicht bei der Polizei gemeldet und keine Anzeigen erstattet werden. Unternehmen berichten von frustrierenden Erfahrungen mit oft folgenlosen Anzeigen, was dazu führt, dass viele den Aufwand einer Anzeige meiden. Es ist daher entscheidend, dass Ladendiebstähle spürbar bestraft werden, um die Akzeptanz und den Respekt vor dem Rechtsstaat zu erhalten.
Besonders der schwere, bandenmäßig organisierte Ladendiebstahl bereitet dem Einzelhandel große Probleme, mit einer Zunahme von etwa 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Genth fordert eine klare Grenzziehung für solche Banden durch Justiz und Polizei und betont die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit zwischen Polizei und Staatsanwaltschaften in den Bundesländern, da Kriminelle keine Ländergrenzen respektieren.