26.10.2023

Handelsverband Hessen begrüßt ablehnende Stellungnahme des Bundesrates zur EU-Zahlungsverzugsverordnung

Europa | Steuern & Finanzen
Die am 20.10.2023 vom Bundesrat verabschiedete Stellungnahme zum Entwurf einer neuen EU-Verordnung zur Bekämpfung des Zahlungsverzugs im Geschäftsverkehr wird vom Handelsverband Hessen ausdrücklich begrüßt.

Der Bundesrat lehnt die starren Zahlungsziele des Verordnungsvorschlags ab, was ebenso der hessischen Stellungnahme zum Verordnungsentwurf entspricht. An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei Finanzminister Michael Boddenberg für die uns unterstützende Stellungnahme aus Hessen. Mit dem Verordnungsentwurf will die EU-Kommission die Möglichkeiten zur Vereinbarung von Zahlungsfristen im Geschäftsverkehr erheblich einschränken. Künftig müssten Unternehmen nach den Vorstellungen der EU-Kommission die Rechnung ihres Lieferanten immer innerhalb von 30 Tagen bezahlen, abweichende Vereinbarungen zu längeren Fristen wären unzulässig.

„Mit dem Entwurf der neuen Zahlungsverordnung will die EU die Vertragsfreiheit empfindlich einschränken und verkennt ganz klar, dass auch ein Lieferant ein Interesse an längeren Zahlungsfristen haben kann“, so Sven Rohde, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Hessen. „Der Bundesrat trägt diesem Umstand mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Verordnungsentwurf Rechnung und weist richtigerweise darauf hin, dass es allein schon nach dem Grundsatz der Vertragsfreiheit auch in Zukunft möglich bleiben muss, längere Zahlungsfristen zu vereinbaren, wenn dies für keine der Vertragsparteien grob unbillig ist“, so Rohde.

„Wir befürchten darüber hinaus, dass unflexible Regelungen zu Liquiditätsproblemen bei Händlerinnen und Händlern führen könnten. Die Konsequenz wären negative Auswirkungen auf die Angebotsvielfalt und gegebenenfalls auf das Preisniveau“, so Rohde weiter. „Weiterhin ist nicht verständlich, warum nach Vorschlag der EU zur Überwachung der Einhaltung der neuen Vorgaben, ein neues Bürokratiemonster in Form einer eigenen Behörde geschaffen werden solle. Das Ziel bei der Schaffung neuer Prozesse muss in erster Linie eine Entbürokratisierung sein und nicht die Schaffung von mehr Bürokratie“, so Rohde abschließend.

Ähnliche Veranstaltungen
Weiterlesen in Nachrichten
Daten­schutz­ein­stel­lun­gen

Diese Webseite nutzt externe Medien, wie z.B. Karten, Videos, Podcasts Buchhungsformulare und Social Media Posts, sowie externe Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Dabei werden auch Cookies gesetzt. Die Einwilligung zur Nutzung der Cookies & Erweiterungen können Sie jederzeit anpassen bzw. widerrufen.
Eine Übersicht zu den Cookies, Analysewerkzeugen und externen Medien finden Sie in unserer Datenschutzhinweisen.

Welche Cookies bzw. Erweiterungen möchten Sie erlauben?