Regulierung gefährdet die Zukunft des EU-Binnenmarktes
Mit Blick auf die Vorstellung des Berichts zur Zukunft des EU-Binnenmarkts (17. April 2024) unterstreicht der Handelsverband Deutschland (HDE) die Bedeutung des Binnenmarktes für den Einzelhandel, warnt allerdings vor der Gefahr der wachsenden regulatorischen Komplexität. Der vom ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Enrico Letta veröffentlichte Bericht adressiert die Handlungsfelder und zentralen Stellschrauben für eine Modernisierung des Binnenmarktes.
„Der Binnenmarkt ist die größte Errungenschaft der EU. Nur mit einem starken, nachhaltigen, forschungs- und innovationsfördernden, technologieoffenen EU-Binnenmarkt wird es gelingen, unsere Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Weltregionen nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern auch entscheidend zu verbessern“, so Antje Gerstein, HDE-Geschäftsführerin Europapolitik. Als eine der größten Herausforderungen für den künftigen Binnenmarkt stelle Enrico Letta in seinem Bericht richtigerweise die Vereinfachung des Regelungsrahmens heraus. „In dieser europäischen Legislatur ist in erschreckender Weise klar geworden, dass die EU einen regulativen Burn-out erlebt“, so Gerstein weiter. Ein Großteil dieses bürokratischen Aufwands sei auf sich überschneidende Vorschriften und die verwaltungstechnische Komplexität zurückzuführen, die durch das komplexe Mehrebenensystem der EU entstehe. „Allzu oft führen die Fragmentierung des Binnenmarktes, unnötige zusätzliche Regulierungen und die Abschottung auf nationaler und regionaler Ebene dazu, dass die Schwierigkeiten noch weiter zunehmen. Das muss sich ändern“, betont Gerstein.
„Gleiche Wettbewerbsbedingungen sind entscheidend für die wirtschaftliche Dynamik der EU“, so Gerstein. Künftig müsse die Europäische Kommission bei Binnenmarktverstößen und protektionistischen Maßnahmen der Mitgliedstaaten viel konsequenter einschreiten, am besten mittels einer eigens für die Rechtsdurchsetzung beauftragten Sondereinheit. Nur eine wirksame Durchsetzung stelle sicher, dass die Vorschriften allen Mitgliedstaaten gleichermaßen zugutekämen und eine Fragmentierung des Marktes verhindert werde.
Die politischen Akteurinnen und Akteure sind laut Handelsverband nun aufgerufen, den modernen Binnenmarkt sofort und mit aller Entschlossenheit auf den Weg zu bringen, damit Unternehmen und Investoren die EU wieder als attraktiven Standort betrachten. Mit einem gestärkten Binnenmarkt könne zudem ein beschleunigter Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft gelingen. „Aufschub ist keine Option. Die Gesetzgebung der nächsten Jahre wird den Investitionsrahmen bis Mitte der 2030er Jahre definieren. Das ist richtungsweisend“, so Gerstein.
Ihr Ansprechpartner
Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Das Müssen Händlerinnen und Händler wissen
Mit dem Inkrafttreten des BFSG am 28. Juni 2025 sind Unternehmen gefordert, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Am 28. Juni 2025 tritt das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Dieses Gesetz setzt die europäische Richtlinie (EU) 2019/882 um und verpflichtet Onlinehändlerinnen und -händler dazu, ihre Produkte und Dienstleistungen barrierefrei anzubieten.Ab Februar 2025 Pflicht: Was der AI-Act für den Handel bedeutet.
Gilt auch für den Einsatz von ChatGPT! Der AI-Act regelt den Einsatz von KI-Systemen und setzt Anforderungen für deren Einsatz. Ab dem 02. Februar 2025 müssen Unternehmen Schulungen zur KI-Kompetenz durchführen.
- 24Okt 2024, Do.
VERSCHOBEN! Update Lieferkettengesetz — Worauf sich der Handel einstellen muss
15:00 - 16:30 UhrDigitalkostenfreiWir betrachten die Anforderungen des Lieferkettengesetzes und geben ein Update, worauf Händlerinnen und Händler achten sollten und wie Sie Ihre Prozesse anpassen sollten, um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden. - 18April 2024, Do.
EU-Lieferkettengesetz kommt: Darum betrifft es auch Ihr Unternehmen
11:00 - 12:00 UhrDigitalGemeinsam sprechen wir über die zentralen Verpflichtungen und bewährte Umsetzungsbeispiele rund um die Sorgfaltspflicht, die mit dem Lieferkettengesetz einhergeht und wie Unternehmen Verantwortung übernehmen können.
Frankfurter Payment Erklärung: Handelsverband Hessen fordert Stärkung europäischer Zahlungssysteme
06.10.2025Europa, Payment, PressemitteilungAnlässlich der SIBOS in Frankfurt fordert der Handelsverband Hessen e.V. die konsequente Berücksichtigung der Interessen von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Händlerinnen und Händlern und setzt sich für eine stärkere Resilienz des europäischen Zahlungsverkehrs ein. Die Abhängigkeit von nichteuropäischen Zahlungssystemen sowie hohe Zahlungsverkehrskosten belasten insbesondere Händlerinnen, Händler, Verbraucherinnen und Verbraucher.Kurzes Update zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR):
23.09.2025Europa, NachhaltigkeitEs gibt neue Entwicklungen zum Status der EU-Entwaldungsverordnung, EUDR.Produktsicherheit im Handel: Bundesnetzagentur kontrolliert
15.07.2025Europa, Recht & Soziales, Sicherheit & IT-SicherheitDie Bundesnetzagentur führt regelmäßig unangekündigte Kontrollen im Handel durch. Dabei stehen insbesondere Importwaren im Fokus.Elektroaltgeräte und Batterien: Rücknahmepflicht erweitert
18.06.2024Digitalisierung, Europa, NachhaltigkeitDie Rücknahmepflichten werden verschärft für Vertreiber von Elektrogeräten. Die Pflicht zur Rücknahme von Elektroaltgeräten und Batterien dient dem Umweltschutz und der Ressourcenschonung, finden Sie raus, welche Pflichten Sie haben.