In der zweiten Verhandlungsrunde der diesjährigen Tarifverhandlungen im hessischen Einzelhandel erhöhten die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber am heutigen Mittwoch ihr Angebot nochmals und boten bei einer 24-monatigen Laufzeit ein Gehaltsplus von insgesamt 7,5 Prozent in drei Stufen, eine garantierte Vergütungsuntergrenze von mindestens 13,00 Euro pro Stunde und eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro in zwei Stufen an.
„Das Gesamtvolumen unseres Angebotes, bestehend aus einer Grundlohnerhöhung und der Inflationsausgleichsprämie, ist höher als jeder einzelne Tarifabschluss der vergangenen Jahre. Wir zeigen damit, dass wir nach einer Lösung suchen, die sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden als auch die starken wirtschaftlichen Zwänge unserer hessischen Händlerinnen und Händler zum Ausgleich bringt“, so Nico Lehm, Vorsitzender der Tarifkommission in Hessen.
„Bei Lohnforderungen ist aktuell mehr denn je Augenmaß gefragt. Die pauschale Forderung von ver.di nach einer Anhebung der tariflichen Entgelte um 2,50 Euro pro Arbeitsstunde, ist für Händlerinnen und Händler zu hoch. Bei einer Vollzeittätigkeit im Einzelhandel mit 163 Stunden pro Monat wäre dies eine Steigerung um 407,50 Euro im Monat, was ein Plus von über 14 Prozent bedeuten würde. In den unteren Entgeltgruppen läge die prozentuale Erhöhung in der Spitze sogar bei mehr als 23 Prozent“, so Lehm weiter.
„ver.di hat unser nochmals erhöhtes Angebot erneut als unzureichend abgelehnt. Wir bedauern sehr, dass sich die Gewerkschaft mit diesem starken Angebot weder auseinandergesetzt noch eine entsprechende Verhandlungsbereitschaft gezeigt hat. Tarifverhandlungen erfordern einen gemeinsamen Austausch zwischen den Tarifpartnern, der nur über echte Gespräche erreicht werden kann. Mit der aktuellen Haltung der Gewerkschaft scheint dies jedoch nicht möglich zu sein. Darüber sind wir sehr enttäuscht. Letztlich enthält ver.di durch das Blockieren von konstruktiven Verhandlungen seinen Mitgliedern eine bereits von den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern in ihrem Angebot zugesicherte Inflationsausgleichsprämie vor“, so Lehm abschließend.
Als nächster Verhandlungstermin ist Mittwoch, der 14.06.2023 anvisiert.